Mittwoch, 17. August 2011

Echte Demokratie-JETZT! aCAMPada Berlin "Empört euch!" Gruppenbeschreibung

Am 17.12.2010 verbrannte sich in Tunesien ein Gemüsehändler auf einem Marktplatz. Mohammed Buazizis war gerade einmal 26 Jahre alt und der Ernährer einen großen Familie. Er war der Auslöser der 100.000 Tunesier auf die Straße gebracht hat, die dann wiederrum den tunesischen Despoten Ben Ali aus dem Amt trieben. In riesigen Chören forderten sie Freiheit und formten den Gedanken: "ab jetzt, echte/direkte Demokratie!"

Auch in Ägypten hörten die Menschen davon und erkannten ihre Chance:
"Lasst uns zeigen dass wir viele sind! Wir sind die Menschen und wir fordern nichts großes, wir fordern unser Recht auf ein anständiges Leben!"

Die Medien formten sofort einen wunderschönen Begriff mit einer traurigen Wahrheit dahinter:

"arabischer Frühling"

Der Frühling ist vorbei...es gab ihn nie. an die 10.000 Menschen dürften es nun seither sein, die bei ihrem Ruf nach Freiheit die einzige Freiheit darin fanden  von einer Kugel der Regierung gezielt abgeschossen zu werden. Weitere 20.000 Menschen wurden einfach verhaftet, ein Großteil von ihnen ist bis heute nicht aufgetaucht. Ihre Familien sitzen zu Hause und beten jeden Tag dass sie die Foltern überleben denen sie in den Gefängnissen ausgesetzt werden, doch nur ganz wenige werden ihr zu Hause


Wir haben diesen Namen gewählt um uns mit mit den größten Sternen dieser Bewegung direkt zu verbinden.


Die weltweite Bewegung hat als Überbegriff: "Echte Demokratie- JETZT!", in sämtlichen Sprachen.
 "acampada"(camping) , hat sich als Begriff über die spanische Bewegung geprägt.

Die Menschen die in Spanien auf die Straße gegangen sind, die Plätze dauerhaft besetzt haben und uns ein riesiges Vorbild sind. Sie und viele andere Länder haben uns gezeigt was alles möglich ist wenn man endlich das Unmögliche versucht.
Sie waren am Anfang vielleicht 10 oder 20 Menschen, die immer wieder und immer öfter auf die Plätze gegangen sind, um mit den Menschen zu reden die ihnen dort über den Weg laufen.


Sie haben angefangen auf sich aufmerksam zu machen, mit den aller einfachsten Mitteln. Sie haben überall Zettel aufgehängt auf denen so simple Dinge standen, wie:
"Ich möchte gerne frei sein."
"Ich möchte keine Angst mehr haben"
"Ich möchte helfen"
"Ich glaube ich kann etwas ändern"
"Ich kann doch nicht einfach nichts tun"


Tag für Tag erreichten sie so immer mehr Menschen und auf einmal passierte etwas großes. Man fing an ihnen auch noch zu zuhören.
Die Menschen die vorbei liefen, fühlten sich betroffen.
Sie fühlten, dass sie da ja gar nicht alleine sind mit ihrer Wut, Traurigkeit und Angst, die sie selbst immer verbergen. Man will ja niemandem zur Last fallen und wir müssen ja immer bedenken dass es uns noch ganz gut geht im Gegensatz zu anderen Menschen.


Verdammt nein! Das müssen wir nicht!
Es macht uns krank und es macht uns gefügig.
Wir funktionieren einfach und wenn wir nicht funktionieren sind wir schlecht und nicht anpassungsfähig und werden systematisch abgeschottet.


Das hat jahrzehntelang so wunderbar geklappt.
Fortschritt, Wachstum, dass alles hat uns getrennt und wir haben geglaubt dass die wenigen wirklichen "Experten" schon richtig für uns entscheiden würden.


Und wir haben dabei ganz vergessen, dass Menschlichkeit nicht bedeutet, der stärkste , reichste, Beste, Klügste mit dem besten Plan in der Tasche zu sein.


All diese Menschen die sich dann immer öfter auf Spaniens Straßen und Plätzen getroffen haben, weil sie dort nicht alleine waren, weil sie dort aufgefangen wurden, egal wer sie waren und sich bis in die späten Nachtstunden dort einfach nur unterhielten, wollten dann gar nicht mehr nach Hause gehen.
Und so beschlossen sie einfach zu bleiben.
Sie brachten Zelte mit und bauten sich eine richtige kleine Stadt auf, die einer großen in nichts nach stand.
Der einzige Unterschied war, dass sich diese Stadt doch irgendwie anders anfühlte. Sie funktionierte, ohne teuer zu sein. Sie funktionierte ohne Armut.
Jeder ist gleichgestellt. Man begegnet sich auf Augenhöhe. Und wenn alle Stimmen gehört werden fügt sich dieses verwirrende Puzzle auf einmal von ganz alleine zusammen.


Und noch etwas unerwartetes passiert:


 Es ist auf einmal nicht mehr nur ein Kampf.
Da kommt so viel Spaß und Liebe in die Sache, dass man sich dem nicht mehr entziehen möchte.



Egal wo du bist, komm mit uns raus auf die Straße.


Das Internet ist und bleibt ein virtueller Ort. Ein netter Nachbar der uns hilft uns zu finden. Aber das wahre Gefühl der Revolution werdet ihr alle nur auf der Straße erleben.


Alles kommt von alleine zusammen. Jeder von uns trägt etwas bei. Und wenn es nur eine gute Idee ist.
Jeder von euch kann etwas besonders gut und den Rest erlernt man ganz von selbst oder man hat wieder jemanden anderen der es kann.


Jeder Tag da draußen wird dich verändern.


In diesem Sinne: TOMA LA CALLE- Nehmt euch die Straßen! Empört euch! Engagiert euch, vernetzt euch!

Es ist euer Recht.

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